Zu den Apokryphen
»Der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen« So charakterisierte Martin Luther die Apokryphen (von griechisch apokryptein = verbergen). In seiner Bibelübersetzung hat er sie deshalb in einem gesonderten Teil zwischen dem Alten und Neuen Testament zusammengefasst.
Martin Luther und seine Mitarbeiter übersetzten die Apokryphen 1534 vielfach aus der Vulgata, der lateinischen Übersetzung des griechischen Alten Testaments (Septuaginta), und hatten zudem nur sehr unzuverlässige Urtext-Ausgaben zur Verfügung. In der Revision 2017 wurden die Apokryphen daher zum Teil neu übersetzt, wobei die typische Luthersprache nachgebildet wurde. Im Wortlaut folgen die Apokryphen nun konsequent der Septuaginta und sind damit jetzt auch vergleichend lesbar mit anderen Bibel-Übersetzungen und für den akademischen Gebrauch geeignet. Durch teilweise doppelte Versangaben wird zugleich die Vergleichbarkeit zu älteren Lutherausgaben gewahrt.
Wegen der damit erfolgten Aufwertung sind diese künftig in den meisten Bibelausgaben der Deutschen Bibelgesellschaft enthalten.